Aiwa AD-R707

Das AD-R707 von Aiwa aus dem Jahr 1992

Dieses Autoreverse-Kassettendeck des Typs AD-R707 vom japanischen Hersteller Aiwa befindet sich schon seit weit mehr als 20 Jahren in meinem Besitz. Grund genug für mich, es hier einmal vorzustellen.

Beim AD-R707 handelt es sich um ein Kassettendeck der damals etwas gehobeneren Preisklasse, zumindest für mich. Schließlich habe ich 1992 rund 500 DM dafür bezahlt. Mit zum Lieferumfang gehörte eine Infrarot-Fernbedienung. Zu den nennenswerten Ausstattungsmerkmalen gehören: BIAS-Feineinstellung (zur Vormagnetisierung des Kassettenbandes bei der Aufnahme, Optical Quick Reverse (äußerst schnelles Umschalten der Bandlaufrichtung) sowie Rauschunterdrückung mit Dolby B und C. Seit damals funktioniert das Gerät einwandfrei und macht klanglich sehr gute Aufnahmen. Lediglich eine gründliche Reinigung hatte das Gerät einmal nötig. Während dieser sind auch die hier gezeigten Bilder entstanden.

Ein Blick in das Innere des Aiwa AD-R707. Eigentlich gibt es hier nicht besonders viel zu sehen. Das sehr kompakt aufgebaute Kassettenlaufwerk vorn links habe ich zur Reinigung ausgebaut. Dazu mehr weiter unten. Rechts hinten im Gehäuse ist der Netztrafo zu sehen. Die Netzteilelektronik (Gleichrichtung, Siebung und Spannungsregler) befindet sich auf der Hauptplatine. Recht gut zu sehen sind die Gleichrichterdioden hinten links auf der Platine sowie der Spannungsregler mit Kühlkörper. Sehr wartungsfreundlich: Alle Komponenten außerhalb des „Mainboards“ sind mit Steckverbindungen versehen.

Das ausgebaute Autoreverse-Laufwerk. Lösch- und Aufnahme-Wiedergabekopf bilden eine drehbare Einheit, die je nach Bandlaufrichtung um 180 Grad gedreht wird, sodass sich der Löschkopf in Bandlaufrichtung immer vor dem Aufnahme-Wiedergabekopf befindet. Gut zu sehen sind auch die beiden Capstanwellen und Andruckrollen. Links von den Köpfen befindet sich ein optischer Sensor. Er dient dazu, das Vorspannband zu „erkennen“ und dadurch die schnellstmögliche Umschaltung der Bandlaufrichtung auszulösen (Optical Quick Reverse).

Die Rückseite des Kassettenlaufwerks. Gut zu erkennen ist der elektronisch geregelte Antriebsmotor, welcher die beiden Schwungmassen über einen Riemen antreibt. Etwas fummelig gestaltet sich der Riemenwechsel bei diesem Laufwerk, da hierzu erst das Metallteil entfernt werden muss, auf dem der Motor befestigt ist.

Oben am Laufwerk des Aiwa AD-R707 befindet sich der Anschlussstecker für die Laufwerkselektronik. Die schwarzen Hebel links und rechts von diesem Stecker drücken auf entsprechende Schalter auf der Platine und werden beim Einlegen einer Kassette bzw. beim Schließen des Kassettenfachs betätigt. Sie dienen dazu, die Bandsorte der eingelegten Kassette zu erkennen und bei aktivem Löschschutz der Kassette die Aufnahmefunktion zu deaktivieren, um ein versehentliches Löschen des Bandes zu verhindern. Die Platine für die Drehzahlregelung des Motors ist direkt in diesem integriert.

Werbung

Das Floureszenzdisplay zeigt neben dem Aufnahme- und Wiedergabepegel die Bandlaufrichtung, das Bandzählwerk sowie einige weitere Funktionen an. Darunter befinden sich die Funktionsschalter und die Laufwerkstasten. Über den Schalter direkt unter dem Bandzählwerk lässt sich die Aufnahmefunktion direkt beim Einschalten des Netzstroms aktivieren (Timerbetrieb). Über die Funktion „Blank Skip“ lassen sich längere unbespielte Bandstellen erkennen und automatisch vorspulen bis zur nächsten Aufnahme. Diese Funktion ist zum Beispiel dann praktisch, wenn sich am Bandende der Seite 1 einer Kassette eine längere unbespielte Bandlänge befindet, wie dies manchmal bei bespielten Kassetten der Fall ist. Das Aiwa AD-R707 besitzt übrigens auch eine Funktion zum Überspringen von Musikstücken.

Bilder und Texte: Gerd Weichhaus

Schreibe einen Kommentar