Siemens Club 603

In dieser Kategorie sind ja schon ein paar Radiorekorder vertreten, darunter der ITT RC520 oder der wie dieses Gerät hier ebenfalls mit einer Digitaluhr ausgestattete Taiga W-206. Genau diese Digitaluhr ist es auch, die bei diesem Gerät hier Probleme macht, neben dem Antriebsriemen für das Kassettenteil, der ebenfalls nach all den Jahren ausgewechselt werden musste. Zwar läuft die Uhr (wie im Bild auch zu sehen ist), lässt sich aber nicht mehr einstellen.

Die Uhr besitzt drei Einstelltasten, von denen die mittlere nicht mehr richtig funktionieren wollte. Die Minuten ließen sich dadurch nicht mehr einstellen. Um an die Uhrenelektronik heranzukommen, musste allerdings erst einmal das ganze Gerät auseinandergebaut werden. Das war gar nicht so einfach, da im Inneren des Radiorekorders noch ein paar versteckte Schrauben gelöst werden mussten, bevor das Frontteil schließlich abgenommen werden konnte und die Uhrenelektronik dadurch frei zugänglich wurde.

Siemens Club 603: das Innenleben

Hier ist der Radiorekorder Siemens Club 603 mit abgenommener hinterer Gehäusehälfte zu sehen. Das Innere zeigt keine weiteren Besonderheiten. Das Innenleben gleicht dem der vielen anderen Geräte aus dieser Zeit. Leider wurde bei solchen Geräten in der Regel darauf verzichtet, Steckverbindungen einzusetzen. Das stellte sich später bei diesem Gerät hier als besonders unglücklich gelöst heraus, da der Antriebsriemen für das Kassettenlaufwerk ebenfalls ausgewechselt werden sollte. Dies war aber nur möglich, nachdem die Platine auf der rechten Seite mit der Verstärkerelektronik leicht angehoben wurde. Im mittleren Bereich unten im Inneren des Gerätes zu sehen ist der Antriebsmotor. Dort befanden sich zur Zeit der Reparatur noch einige Riemenreste, die vor dem Einsetzen eines neuen Antriebsriemens erst mühselig entfernt werden mussten. Die alten Riemenreste hatten sich mittlerweile verflüssigt, so ähnlich wie dies bei einigen Philipsgeräten bereits häufiger vorgekommen ist.

Hier ist der Radiorekorder mit abgenommener Frontplatte zu sehen. Der Antrieb für den Skalenzeiger ist mit einer Art Steckkupplung mit dem Drehkondensator auf der Radioplatine verbunden. Dadurch konnte das Gehäuse relativ einfach abgenommen und zur Seite gelegt werden. Beim Zusammenbau des Gerätes sollte allerdings darauf geachtet werden, dass sowohl der Drehkondensator als auch das entsprechende Gegenstück in der vorderen Gehäusehälfte sich exakt in der gleichen Stellung befinden. Am besten wird nach dem Auseinanderbau weder der Drehkondensator noch der Drehregler am Gehäuse verstellt, dann sollte es beim Zusammenbau passen. Oben links im Bild zu sehen ist auch die Uhrenelektronik.

In der Abbildung ist es schon zu sehen, wenn man genau hinschaut: Der mittlere Tastenkontakt ist schon sehr stark durchgebogen und stellt außerdem keinen elektrischen Kontakt mehr her, wodurch sich die Minuten auch nicht mehr einstellen lassen. Es handelt sich um einen typischen Fall von Materialermüdung. Das Gerät ist schließlich schon rund 40 Jahre alt.

Die Reparatur des Rekorders

Schon einer leichten Berührung löste sich schließlich der Metallkontakt endgültig von seinem Gegenstück. Bild sehr gut zu sehen sind die mittlerweile sehr stark korrodierten Schaltkontakte, die erst einmal gründlich gereinigt werden mussten. Ich habe ein passendes Gegenstück an die Metallleiste angelötet, um zumindest die Funktion wiederherzustellen. Sicher ist das keine sehr dauerhafte Lösung. Allerdings ist es auf diese Weise zumindest möglich, die Uhr wieder einzustellen. Für einige Batteriewechsel und die damit notwendigen Uhreneinstellungen dürfte es reichen.

Dies ist die vordere Gehäusehälfte. Wie man sehen kann, verbleibt der Lautsprecher im Gehäuse. Auch die Batterie für die integrierte Weckuhr ist im Bild noch gut zu sehen. Als etwas komplizierter sollte sich der nach dieser Reparatur der Uhr durchgeführte Riemenwechsel für das Kassettenteil herausstellen. Am schwierigsten war dabei die Entfernung der alten Riemenreste. Ähnlich, wie dies auch bei vielen Tonbandgeräten oder Kassettenrekordern von Philips schon der Fall war. Allerdings scheinen auch einige Geräte aus fernöstlicher Fertigung den gleichen Riemenzerfall auf wie die Philipsgeräte. Auch dieses Gerät hier bzw. dessen Innenleben lässt auf eine fernöstliche Fertigung schließen. Ein ähnliches Phänomen konnte ich schon beim Kassettendeck Aiwa SD-L22 beobachten. Hier hatten sich jedenfalls die Antriebsriemen bzw. einer davon auf ähnliche Weise aufgelöst. Ganz ähnlich, wie dies auch bei diesem Gerät hier der Fall war.

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