Saja MK4

Tonbandkoffer MK4 von Saja

Das Saja MK4 ist ein Zweispurgerät der bis Anfang der 1960er existierenden Firma Sander & Janzen. Es läuft mit  einer Bandgeschwindigkeit von 9,5cm/s und ist mit fünf Röhren bestückt (ECC81, EF86, EC92, EL95 und EM71).

Dieses Exemplar stammt aus dem Jahr 1957 (laut Stempel im Inneren). Von diesem Gerät gab es damals noch eine Ausführung für den Einbau in Musiktruhen, das MC4. Dieses Gerät ist mit dem MC4 baugleich bis auf die fehlende Endstufe mit EL95 und natürlich das fehlende Gehäuse mit Lautsprecher.

Das ausgebaute Chassis. Dieses Exemplar hat offenbar einige Zeit im feuchten Keller o.ä. verbracht (Rostbefall). Die Drehknöpfe waren schwergängig, ebenso die gesamte restliche Mechanik. Ein Einschalten hielt ich so für zu gefährlich.

Unten sieht es etwas besser aus. In der Mitte der riesige Motor. Links der Verstärkerteil und rechts im Bild das Netzteil und die Röhre EC92 für die Erzeugung der Hochfrequenz zum Vormagnetisieren des Bandes bei der Aufnahme.

Die Anschlüsse am Saja MK4

Hier sind die Anschlüsse für Radio und Mikrofon sowie der Schalter für den eingebauten Lautsprecher zu sehen. Der eingebaute Lautsprecher lässt sich auch ausschalten.

Hier ein Blick auf die Tonköpfe und die Andruckrolle. Alles siht noch etwas verschmutzt und verrostet aus. Es ist noch etwas Reinigungsarbeit gefragt.

Hier ein Blick auf das Chassis mit ausgebauten Wickeltellern, Schwungrad und Röhren. Auch hier ist noch eine gründliche reinigung vonnöten. Die Verdrahtung des Verstärkerteils versteckt sich zum größten Teil unter dem linken Wickelteller. Auch zum Ausbau des Motors müssen beide Wickelteller entfernt werden. Nach einer gründlichen Reinigung wurden alle Lager neu geschmiert, die meisten der Kondensatoren getauscht und alles wieder zusammengebaut.

Die Verdrahtung des Verstärkers. Man sieht gut den „fliegenden Aufbau“, der damals in den 1950er Jahren in vielen Geräten zu finden war. Hier versteckt er sich unter dem Wickelteller.

Das (noch) zerlegte Chassis mit der Tonkopfplatte. Das Laufwerk ist recht simpel aufgebaut. Dafür ist es recht unanfällig und leicht zu reparieren.

Der Lösch- und der Aufnahme-Wiedergabekopf in einer Nahansicht.

Das Gehäuse des Saja MK4

Im Gehäuse kann man den Stempel mit dem Datum erkennen (unten links). An der Vorderseite ist der Lautsprecher eingebaut. Beim Herausnehmen des Chassis muss man aufpassen, dass die relativ kurzen Lautsprecherkabel nicht abreißen.

Der Deckel mit dem schönen Schriftzug.

Das ausgebaute Chassis vor dem ersten Probelauf.

Das Gerät beim Testlauf vor dem Zusammenbau.

Ein wirklich schönes und erhaltenswertes Stück deutscher Technikgeschichte. Ein kleiner Wehrmutstropfen ist leider der Rostbefall auf dem Chassis. Die inzwischen sehr schwer aufzutreibende Anzeigeröhre EM71 ist noch in einem relativ guten Zustand, was die Helligkeit angeht. Leider kann man das auf den Bildern nicht erkennen. Es hat immer wieder etwas Faszinierendes, so ein Gerät wieder zu neuem Leben zu erwecken.

Fotos und Texte: Gerd Weichhaus

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